•¤¨In a World of my own¨¤•

Where troubles melt like lemon drops, high above the chimney tops ∗ Where the lazy daisies love the very peaceful life ∗
Edward & Bella









Montag, 15. Februar 2010

Neue Nachbarn

Gestern, am Valentinstag, zogen ins Nachbarhaus neue Nachbarn ein. Normalerweise wohnten dort nur Monteure, doch nun scheint eine Familie dort ansässig werden zu wollen. Das Haus steht ungefähr fünf Meter von unserem entfernt, nur zur Info.
Auf unserem Parkplatz, der sich zwischen den Häusern befindet, tummelten sich auf einmal unzählige Menschen. Vor, hinter und neben unseren Autos versammelten sie sich und schnatterten in einer mir unbekannten Sprache drauflos. Unser Hund ging es an wie ein großer und bellte was das Zeug hält! Schließlich befanden sich Fremde auf "seinem" Grundstück.
Vorsichtig lugte ich hinter der Gardine hervor uns beobachtete das Geschehen. Erst sah es so aus, als fände dort ein türkischer Markt statt. Ein älterer Mann brüllte, als wolle er etwas verkaufen, ein Dutzend jüngerer Menschen stand um ihn herum und schnatterten drauf los. Einige lehnten sich lässig an unsere Autos, eine junge Frau wollte sich grade auf unsere vereiste Motorhaube setzen, konnte aber noch durch einen Mann ihres Alters davon abgehalten werden.
Jedenfalls wurschtelten sie sich so zwischen unseren Autos hindurch und redeten unentwegt durcheinander.
Dann bemerkte ich den Grund, warum der ältere Mann so gebrüllt hatte. Und zwar wollte er nichts verkaufen, sondern nur seine Meute darauf aufmerksam machen, dass nun der Zwölftonner sich durch die kleine Lücke zwischen Haus und parkenden Autos manövrieren wollte. Es war vergleichsweise so, als fädele sich ein Elefant durch´s Nadelör.
Doch der Fahrer schien äußerst geübt zu sein, denn wie auf Schienen bugsierte er das Riesengeschoß über die vereiste Fläche, ohne auch nur einmal irgendwo anzudätschen.
Die Sippe applaudierte und jubelte. Dann rannten sie alle im Schweinsgallopp auf den Zwölftonner zu, öffneten die Luke und begannen auszuladen. Der ganze Haushalt der 40-köpfigen Familie (grobe Schätzung) schien sich darin zu verbergen. Mehrere Betten, Teppige, Eckbänke, Stühle, Schränke und so weiter kamen zum Vorschein. Allesamt einem orientalischen Stil verschrien.
Das dicke Muttchen übernahm das Kommando und wies jedem eine Aufgabe zu und feuerte sie lautstark an.
Es dauerte nicht lange, da war der Zwölftonner ratzefatz leer! Wie fleißige Ameisen gingen sie ans Werk und schleppten ein Teil nach dem anderen ins Haus, bis keines mehr übrig war.
Als ich am späten Abend noch einmal zum Haus rüber sah, bemerkte ich, dass sie alle Gardinen von den Fenstern genommen hatten. Innen brannte noch Licht und ich sah eine Menge Umzugskartons und Klamotten auf dem Boden liegen.
"Meine Güte, wenn ich denen so ins Haus sehen kann, dann können die das sicher auch!" dachte ich mir und schloß rasch die Jalousie.
Heute nachmittag ging ich dann los und holte mir von Tedi zwei Gardinen samt Gardinenstange um sie an den Fenstern anzubringen! Ich möchte mich nämlich nur ungern beobachten lassen!
Den ganzen Tag über habe ich keinen der Familie mehr zu Gesicht bekommen. Ich hoffe, ich lerne diese nett wirkende Sippe bald mal kennen.
In diesem Sinne wünsche ich noch einen schönen Abend,
Eure Fanny.

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Fanny wird schlank